Mehr und mehr Provider bieten in Ihren DSL-Paketen nur noch Telefonie über einen IP-basierten Anschluss an. So auch die deutsche Telekom. Selbst wenn es nur um eine Vertragsverlängerung geht, kann man im Bereich Telefonanschluss lediglich noch den IP-basierten Anschluss auswählen.
Da dies ein Pflichtfeld ist, muss der Haken auch gesetzt sein.
Ist bereits z.b. bei der Telekom ein Call & Surf Paket vorhanden, wird der Anschluss wenige Tage nach dem Auftrag umgestellt. Eine Telefonie ist dann erstmal bei unveränderter Konfiguration nicht mehr möglich.
Anzeige
Aus den Unterlagen ist zwar zu entnehmen, dass auch die Verdrahtung der Geräte verändert werden muss, grundsätzlich sollte dies aber auch mit bestehender Verdrahtung funktionieren.
So auch in meinem Fall. Ich hatte zuvor nebenstehenden Anschlussplan inkl. dem DSL-Splitter.
Diese habe ich nicht verändert und kann auch nach der Umstellung auf den IP-basierten Anschluss wie gewohnt meine Geräte betreiben.
Allerdings war es notwendig, dem Router die Telefonnummern beizubringen.
Hierzu habe ich lediglich unter Telefonie meine bisherige Nummer unter DSL-Telefonie eingetragen. In meinem Fall handelte es sich beim Router um einen Speedport W504V.
Das Konfigurationstool des Speedports kann mit "speedport.ip" oder der IP Adresse z.b. "192.168.2.1" aufgerufen werden. Hier wird dann erstmal Benutzer und Passwort abgefragt, welches Ihr hoffentlich bei der Einrichtung gesetzt habt.
In der DSL-Telefonie habe ich dann als Provider die Telekom gewählt, unter Benutzer habe ich "anonymous@t-online.de" eingetragen.
Die beiden Passwortfelder konnte ich leer lassen.
Nach dem Speichern wurde die Nummer auch gleich überprüft und mir erfolgreich bestätigt.
Ich erhielt in meinen Unterlagen weitere Nummern, was offensichtlich bei dieser Art Anschluss inbegriffen ist. Die Nummern habe ich aber erstmal nicht eingerichtet, da ich sie nicht benötige.
Im Speedport Menü ist allerdings ein Link "neue Rufnummer eintragen" vorhanden.
Da ich das Telefon am 1. Anschluss des Speedports angesteckt habe, konnte ich im Menü diesem Anschluss noch die Nummer zuweisen. Dies muss man aber nicht machen, denn in der Standard Einstellung sind bereits beide Anschlüssel mit ALLEN Nummern gesetzt. Eingehend wie Ausgehend.
In meinem Fall habe ich auch nur EINE Nummer mit EINEM Telefon.
Ab diesem Zeitpunkt konnte ich auch schon wieder telefonieren.
Zugegeben, da ich den Anschluss in einem DSL-Light Bereich verlängert habe, hätte ich nicht erwartet, dass die Telekom hier überhaupt auf IP umstellt. Da habe ich mich offensichtlich getäuscht. Ich muss aber auch sagen, dass die Telefonie dennoch ohne Knacksen, Echos oder sonstige Faxen klappt.
Einziges Problem das ich hatte, dass ich von außen absolut nicht erreichbar war. Beim Anrufer hat es normal geleutet, mein Telefon hatte aber in keinster Weise reagiert.
Nachdem ich die Konfiguration nochmal durchsah und absolut nichts fehlerhaftes mehr feststellen konnte, habe ich die Hotline kontaktiert.
Mindestens 10 Minuten Wartezeit... alternativ ein Ticket... unter welcher Nummer können wir Sie denn erreichen? Ja lustig, eigentlich ja unter gar keiner... Also warten...
Der nette Mitarbeiter konnte sich die Sache dann auch nicht erklären, versprach jedoch Tests und einen Leitungsreset nach unserem Telefonat.
Nach wenigen Minuten konnte man dann aber auch uns Anrufen.
Das ganze Thema kostete mich ca. 2h, wenn ich dies jedoch so durchlese, kann es in wenigen Minuten erledigt sein.
Vielleicht hilft der Beitrag ja dem Ein oder Anderen und erspart ihm seine Zeit bei der Umstellung auf Voice Over IP.
Nachtrag am 15.10.2013
Heute erhielt ich durch ein informatives Gespräch neue Erkenntnisse bezüglich der DSL-Technik. Grund war die Umstellung eines weiteren Kunden auf einen IP-Anschluss, bei welchem die Fritzbox 7170 kein DSL mehr synchron bekam. Auch ein Firmwareupgrade brachte keinen Erfolg.
Auf den Seiten von AVM fand ich dann die Information, dass die Box keinen Annex J Anschluss kann.
Okay heißt was?
In Deutschland war bisher der Annex B standard üblich. Hier bleibt das untere Frequenzband bis 120 kHz allein dem Telefonsignal vorbehalten. Das DSL-Trägerband beginnt erst ab 138 kHz. Gerade bei Kupferkabel haben diese niedrigen Frequenzbereiche Vorteile, da sie weniger gedämpft werden als höhere Frequenzen.
Beim Annex J werden beide Bereiche für DSL genutzt. Deshalb auch IP-Anschluss.
Und dies ist auch der Grund, weshalb bei Annex J grundsätzlich kein Splitter mehr notwendig ist.
Dazu kann ich aber sagen, dass ich bisher keinen einzigen Annex J Anschluss kenne, bei welchem trotz Splitter Internet bzw. Telefon nicht klappt. Soweit ist also rein aus theoretischer Sich, eine andere Verkabelung nicht zwingend notwendig, denn der Splitter reicht ja das DSL Signal eh einfach durch. Selbst an meinem VDSL Anschluss mit IP-Telefonie hängt noch ein Splitter dazwischen.
Es gehen dennoch hier die Meinungen auseinander, was den Splitter angeht.